Performance am Standort der ehemaligen Garnisonkirche 10.02.2013 Potsdam |
' ORT DER SCHANDE ' |
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Standort der ehemaligen Garnisonskirche
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Tafel 120 x 90 Offiziersunform , Wehrmacht
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alias -> 'der Weg des Henning von Tresckow' |
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Fotos mitte und rechts : José
Giribas , Fotos unter : http://www.fotofinder.com Foto links : R. Tkocz
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Performance am Ort der ehem. Garnisonkirche in Potsdam
- In der Gestalt eines Offiziers der Wehrmacht - Bestäubt mit dem Schnee, der aus Russland kommt - Im Gefühl der Scham und der Vergeblichkeit,
das einen deutschen Offizier an diesem Platz überkommen kann |
AwerK _ Günter zur Nieden Atelier : Schillingstr. 30 10179 Berlin M.T.: 0177 - 7749825 Post
: Geschwister-Scholl-Str. 4 |
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Aktionskunst|Malerei
Architektur Günter zur Nieden Erläuterung
zur Kunstaktion 'Den Ort der Schande baut man nicht wieder auf!'
am10.02.2013 in Potsdam
Der Ort der ehemaligen Garnisonkirche ist ein belasteter Ort unserer Geschichte. Am 'Tag von Potsdam' hat hier das nationale deutsche Bürgertum den Staffelstab an Hitler übergeben. Das kann noch heute beschämen. Der Tag als Beginn der Nazityrannei ist tief im kulturellen Gedächtnis Europas verankert. Auch nach dem 21.03.1933 fanden an dieser Stelle weitere peinliche Hilfestellungen der Kirche für die Nationalsozialisten statt. Vor der Naziherrschaft hat die Kirche immer schon als Ort der Einschwörung der preussischen Soldaten auf die Kriegsziele gedient. Die Melodie 'Üb' immer Treu und Redlichkeit' erklang vom Glockenspiel des Turms - und war Erkennungsmelodie des Großdeutschen Rundfunks bis zum 7.Mai 1945. Sie steht für Zucht und Ordnung, steht
für die stramme Seite des Preußentum. Die einen wollen diesen Geist
rehabilitieren - den anderen ist er ein Grauss. Die 1945 folgende Bombardierung Potsdams mit der Zerstörung der Kirche kann man als Menetekel sehen. Form und Inhalt der Garnisonkirche sind – symbolisch und tatsächlich - 'verbrannt'. 1) 2) Ein Rückgängig-Machen durch den
Wiederaufbau der Garnisonkirche, wie er angestrebt wird, wäre kein
neues Bekenntnis. Es würde weiter gemacht - so als wäre dieser
schwärzeste Punkt der Geschichte der Demokratie in Deutschland bloß
einer unter vielen. Aus der benachbarten Potsdamer Garnison des 9.Infanterieregiment gingen in den Vierzigerjahren zahlreiche adlige Widerständler des 20.Juli hervor, nachdem sie unseeligerweise bis auf wenige Ausnahmen Jahre vorher noch mit den Kriegsanstrengungen sympathisiert und sie aktiv durchgeführt haben. Für den Weg zuerst der Kollaboration dann des Widerstandes stehe beispielhaft Generalmajor Henning v. Tresckow. 3) Will man wirklich einen Ort von seinem alten Geist befreien, bedarf es erheblicher und besonderer Anstrengungen. Ein Beispiel für eine gelungene 'Entzauberung' eines belasteten Ortes deutscher Geschichte ist die Verhüllung des Reichstages 1995 durch Christo und Jeanne-Claude. Der Übergang vom alten zum neuen Zustand war ein feierlicher mehrwöchiger Akt. Danach konnte ein neues Kapitel aufgeschlagen werden. 4) Negative Beispiele für ein Vertuschen
oder künstliches Ungeschehen-Machen sind Der von Ulbricht veranlasste Abriss Jahre
nach dem Krieg - obwohl der Turmstumpf von der zivilen Gemeinde fast 2 Jahrzehnte genutzt wurde - war von derselben kulturellen Ignoranz getrieben. Statt einen Ort der Besinnung und der Aufarbeitung daraus zu machen, sollte brachial verdrängt und ungeschehen gemacht werden. --- Von dem Förderverein für den Wiederaufbau der Garnisonkirche sind Anstrengungen einer echten Katharsis unter Einbeziehung der Skeptiker in der Bevölkerung bedauerlicherweise bisher nicht zu sehen. Der Verein vermischt sentimentale
Verklärung, historische Verkürzung, und das Ist Militär in Deutschland nicht nach wie vor eine sensible Sache? Gerade an diesem Ort? Nachdem anfänglich von einem Versöhnungszentrum die Rede war, muss man befürchten, dass nun doch eine Kirche in Anknüpfung an militärische Traditionen entstehen soll. (Altbischof Huber) 6) Stattdessen müsste der Verein einen wirklichen Neuansatz mit einer Neubestimmung des Ortes zu lassen.5) Warum heißt das neue Projekt
'Garnisonkirche' und nicht mit seinem zivilen, friedlichen kirchlichen
Namen 'Hl.Kreuz-Kirche' - wie nach dem Krieg? Warum wird die Umbenennung rückgängig gemacht? Anfangs sollte das Nagelkreuz von Coventry statt des preußischen Prunkkreuzes auf die Turmspitze. Nun stellt sich heraus, die Wetterfahne mit triumphalem Gestus aus Kreuz, Adler, Krone und Sonne ist schon gefertigt worden. Wird hier lediglich nur gespielt mit dem Kreuz von Coventry? Genau jenes Symbol preußischen Triumphes, der Eintracht von Militär und Kirche, soll erneut auf der Spitze erscheinen ? Triumph für wen? Über wen? --- An diesem Ort , einem der wichtigsten
unserer Geschichte, erfordert es einen wirklichen Neubeginn. Grundlegende, phantasievolle, an die Wurzel gehende Anstrengungen sind nötig, um diesen dunklen Platz in unsere Jetzt-Zeit zu holen.
12./27.02.2013/25.06.2014 Kunst|im öffentlichen Raum|Architektur 1) http://de.wikipedia.org/wiki/Garnisonkirche_%28Potsdam%291) 2) http://ohnegarnisonkirche.wordpress.com/ 3) http://de.wikipedia.org/wiki/Henning_von_Tresckow 4) http://de.wikipedia.org/wiki/Verh%C3%BCllung_des_Reichstages 5) http://garnisonkirche-potsdam.org/ 6) http://www.pnn.de/potsdam/708717/
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